Francesca Lago

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Die in der Schweiz lebende Italienerin Francesca Lago bewegt sich irgendwo zwischen Indie – / Dream Pop und Singer / Songwriter .
Eine ungewöhnliche Instrumentierung (Zeno Gabaglio am Cello ,Fabio Giangrande – Drums, Francesca Lago – Guitar) , überzeugende Arrangements und eine verzaubernde Stimme zeichnen das aktuelle Album „Siberian Dream Map“ aus . Francesca kombiniert ihre charismatische Stimme immer wieder mit der dunklen Eleganz eines Cello’s und verleiht ihrer Musik so eine träumerisch, berührende Komponente. Im nächsten Moment findet man sich dann schon wieder in treibenden Indierockrhythmen wieder .

Beschreibungen wie : urgewaltig und hochmusikalisch, gitarren- und vocalvirtuos, unkommerziell und extrem professionell fallen immer wider im Zusammenhang Ihrer CD. Francesca Lago bringt auf den gut 34 Minuten verdammt viel Dynamik in Gang, plätschert nicht nur im üblichen Meer aus E-Gitarre, Bass und Drums herum .Songs wie “Still Before The Spell“ erfüllen einen ebenso mit großem Wohlwollen wie der nervöse Rhythmus von “Slapstick“, dem rauesten Stück dieser abwechslungsreichen wie konsistenten Platte. Sie ist eine Visionärin und leidenschaftliche Musikerin, ihre Melodien sind schön und faszinierend. Ihre Stimme ist verträumt, düster und dabei sehr ausdrucksstark. “Siberian Dream Map” bezaubert als zeitlos schöne Scheibe. Eine Platte, die eine Entdeckung lohnt und keinerlei Vergleiche scheuen muss. Das Album ist bereits 2011 in der Schweiz erschienen, aufgrund der Faziniation des Albums haben wir uns entschlossen dieses hierzulande im Jan. 2013 wiederzuveröffentlichen.

Review:
Die leider nur kurze Knapp-nach-Deadline-Ruhe bietet mir wie keine
andere Phase des Monats die Musse, mich noch intensiver als sonst mit
einzelnen Alben auseinanderzusetzen. Gern widme ich diese Zeit mir
unbekannten Namen, selten werde ich enttäuscht, oft werde ich belohnt,
schenkt doch gerade das druckfrei-unbelastete Wieder-und-Wiederhören
die Gelegenheit zum Tieftauchen, zur Entdeckung auch der verborgenen
Schatz-Seiten. Und manchmal entpuppt sich ein zunächst scheinbar
unscheinbares Werk als vielfältig leuchtender, betörend bunter
Schmetterling wie dieses Zweit-Album der Italienerin Francesco Lago. In
zwölf eigenen, melodieverliebten Songs verbindet sie roh
verzerrte, atemlos treibende Rock-Energie mit schwebendem Dream-Pop,
verhangen-verträumter Shoegaze-Intimität und getragen-barocker Eleganz,
vereint ohrenbetäubende Saiten-Macht mit roher Romantik, reifem
Singer-Songwriter-Talent, klassischer Streicher-Kunst
und verführerisch-feiner Melodiosität zu einem ebenso mitreißenden wie
verführerischen Amalgam im weiten, weiten Feld des unabhängigen Rock.
Eine ganz eigene Note verleiht ihren abwechslungsreichen, gleichzeitig
druck- und kunstvollen Arrangements die organische
Einbindung des mal naturbelassenen, mal vehement verzerrten
Cello-Klanges in das kreative Klangbild, eine verzaubernde Zutat, die
das Songschaffen in Geistesschwestern-Nähe zu Rasputina oder Linnea
Olsson rückt. Das derart stimmungs-, tempo- und dynamik-wechselreiche
gemeinsame Spiel des kongenial agierenden Musiker-Trios, in dem
sich vor allem Gitarre (Francesca) und Cello (Zeno Gabaglio) aufs
Köstlichste ergänzen, wird gekrönt von Francescas Gesang, der jungen
Suzanne Vega nicht unähnlich, der sich zwischen fast
mädchenhaftem Charme, heiserem Hauchen und um ungebremste Kraft
bereichert aufmacht, in der magischen Mitte von Suzanne Vega, Cat Power,
Melissa Auf Der Maur, Breeders und Rasputina das Hörer-Herz
unwiderstehlich zu betören. Eine Entdeckung. (cpa)